Vor einigen Wochen befanden sich in einem Materialposten neun DL320 g5p in identischer Konfiguration (irgend ein Intel-Zweikernzentralgehirn, 4GB Memory, jeweils 2 Spindeln, 2+2x Netzwerk).
Daraus habe ich einen Beowulf Class I Cluster gebaut – wahlweise als MPI-System mit mpich2 oder als Crosscompile-System fürs RaspberryPi mit distcc und crossdev.
Der Nicht-so-Hochleisrungsrechenknecht ist total überflüssig. Aber ich machte, weil ich konnte (und immer noch kann).
So sieht die Kiste aus:
Einer der Knechte hatte schlechte Laune und wollte nicht mitspielen, und wurde zur Strafe auch gleich verwertet.
Ethernet ist als physische Ringtopologie aufgebaut (graue Kabelwurst). Ich hab da mal ein Aquarell gepinselt:
Logisch handelt es sich natürlich um eine Meshtopologie. Auch dafür gibts ein Bildchen:
Jeweils die zwei internen Netzwerkschnittstellen bilden eine Netzwerkbrücke, wessen virtuelle Schnittstelle eine IP-Adresse vom DHCP-Server bezieht.
Die blaue Wurst verbindet die ILO’s mit dem Netzwerk, damit ich bequem via einer virtuellen seriellen Schnittstelle auch beim Versagen des Netzwerkrings auf die Rechenknechte zugreifen kann. Schliesslich schiebe ich meinen Schinken nur höchst ungern für so etwas ins Bastelstübchen.
Der maximale Datendurchsatz ist nicht schlecht:
Ich bin mir nicht sicher, ob die Topologie bremst oder die Netzwerkkarten an ihrer Leistungsgrenze sind, der Datendurchsatz sinkt nicht linear mit der Anzahl Nodes. Er liegt immer so um die 85MB/s.
Der Cluster bietet 16 Rechenkerne und 32GB Memory. Er läuft auf Gentoo Linux, bootet ab Spindeln, benutzt kein Orchestrierungserkzeug. Er versäuft im Betrieb um die 1.8kW – den Strom muss ich im Scheisshaus klauen, das hängt an einer separaten Sicherung, er ist so dermassen laut, dass ich den Nachbarn nicht mehr “Ruhe! Ruuhe! RUUUHHHEEE!!!!” schreien hören kann und er erwärmt den Raum innert einer Stunde um 8 Grad. “Lokale Erwärmung” sozusagen.
Namensgeber ist ein Staubsauger, welchen meine Eltern zu meiner Kinderzeit besassen, er war saugschwach, dafür laut und hatte einen schlecht gewählten Produktnamen. Also im Prinzip überflüssig, so bekam er den Spitznamen “Krächer”.