Ich und der 3D-Drucker, Teil 1: Mein K(r)ampf

Vor ein paar Jahren erwarb einer meiner besten Freunde einen 3D-Drucker, welchen ich an einem Freitag mal von nahem besehen durfte.

Die Technologie faszinierte mich, da ich bislang nur das Verfahren “Lasersintern” aus dem Gebiet des rapid prototyping kannte. Der Preis fand ich aber damals weniger faszinierend…

Anfang 2014 schlich ich, auf der Suche nach einem Schreibmöbel für meine Freundin, durch einen hiesigen Bürobedarfshöker – und blieb bei einem 3D-Drucker (Fertiggerät) hängen. Schönes Teil, aber für einen Staubfänger viel zu teuer…

Vor ungefähr einem halben Jahr durfte ich nun einen solchen 3D-Drucker anschaffen und aufbauen müssen – im Auftrag (der Drucker gehört nicht mir!).

Die Wahl fiel auf einen K8200 als Bausatz, da er zu der damaligen Zeit der günstigste war. Bestellt wurde in Deutschland, denn inkl. Porto und Zollgebühren war er immer noch ungefähr 20% günstiger als in der Schweiz…

Das Ding hat mich vielleicht nerven gekostet! Der Aufbau erstreckte sich über 3 Monate, wobei ich alles in allem ungefähr 36 Stunden in den Aufbau investiert habe.

Problematisch ist, dass die Anleitung völlig unstrukturiert aufgebaut ist, teilweise Informationen fehlen oder man sie sich aus Bildern selber extrahieren muss.

Beispielsweise wird eine Schieblehre mit digitaler Anzeige auf 0.01mm gefordert. Diese Genauigkeit wird von kaum einem Messschieber eingehalten, gerade wenn man sie im Baumarkt erwirbt.

An einer anderen Stelle soll man mit einem Poti dem Motorenstrom auf 0.425V ein. Man zeige mir ein Voltmeter, welches diese Genauigkeit erreicht! Das passende Messgerät und die Kalibrierung wäre teurer als der gesamte Drucker.

Am frustrierendsten aber war die Tatsache, dass nach erfolgter Montage und Kalibrierung der Drucker nicht korrekt drucken wollte. Das Heizbett ist eine stinknormale FR4-Platine, montiert mit einer Zwischenscheibe aus Karton auf einem Alugestell.

Im vorliegenden Fall war die Unebenheit der Heizplatte +0.7,-1.5mm – also insgesamt 2.2mm! Abhilfe schuf hier erst die Montage einer Glasfliese mit Malerklebeband direkt aufs Heizbett.

So kam es, nach sicher 10 Stunden an Fehldrucken, Schrittverlusten usw… doch mal ein einigermassen befriedigendes Ergebnis.

In Internet gibt es um diesen Drucker eine recht aktive Gemeinschaft, welche scheinbar einiges an Verbesserungen bietet. Problematisch dabei ist aber, dass sich die wichtigen Informationen jeweils in einem ~30 Seitigen Faden in einem Internetforum verstecken. Dabei sind 98% der Beiträge sinnloses Geplapper, Beleidigungen und anderes unnützes Zeug…

Und ich habe echt keine Lust & Zeit, mich da durch zu wühlen… Da würde ich mir doch vom Hersteller etwas mehr Einsatz wünschen.

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