Intel MCS-85 System Design Kit

Intel veröffentlichte zu jedem neuen Mikroprozessor ein Entwicklungskit (System Development Kit, System Design Kit), welches Fachpersonen und Studenten den schnellen Einstig ins System ermöglichte.

Es wurde sämtliche Peripherie, welche zum Betrieb des Mikroprozessors unmittelbar nötig war, mitgeliefert. Meistens wurden diese Kits als Bausätze angeboten, welche vom Besitzer vor der ersten Inbetriebname zusammengesetzt werden mussten. Somit lernte man gleich die Interna etwas kennen.

Das hier vorgestellte Kit wurde augenscheinlich in der Lehre verwendet. Sie wurden professionell gelötet und konserviert. Man findet Lötspuren und Flussmittelreste ausschliesslich an nachträglich angefertigten Lötstellen, welche mutmasslich von Reparaturen stammen.

Die Platinen sind in einem stabilen Holzrahmen zusammen mit einem Netzteil eingelassen. Sie können ohne weiteres Zubehör benutzt werden.

Interessanterweise habe ich zwei Versionen des Rechners – wobei ich bislang keine technischen Unterschiede feststellen konnte. Es scheint sich nur um einen leicht geänderten Bestückungsaufdruck zu handeln.

Auf dem Board befinden sich:

  • P8085A: CPU
  • P8355: 2kb maskenprogrammiertes ROM und 16 I/O-Pins
  • 2x P8155H: 256b SRAM, 22 I/O-Pins und einen 14 Bit breiten Timer
  • P8279: Tastatur- und Displaycontroller.
  • Display: 6 Siebensegmentanzeigen
  • Tastatur: Hexadezimale Tastatur mit Kommandotasten für den internen Monitor, 24 Tasten
  • Transistor-Array: Treibt das Display
  • Adressdecoder und etwas Hühnerfutter

Dazu wurde von der Lehranstalt noch vielfältige Peripherie gebaut:

Da gibt’s folgende Peripheriebausteine:

  • “Portsplitter/Verteiler”: 2x8Bit + 1x6Bit und den Timer jeweils eines P8155 oder 3x8Bit eines P8115 (A17/A16). Die Anschlüsse sind jeweils auf 2mm Bananenbuchsen und Wannenstecker für die andere Peripherie hinausgeführt.
  • 8 Schalter, als Eingabegerät für 1 Byte
  • 8 Leuchtdioden
  • 7-Segmentanzeige ohne Decoder – die Segmente werden direkt angesprochen

Dazu gehören natürlich auch eine Menge Kabel.

Mich würde interessieren, wo dieses System im Einsatz war. Auf der Unterseite eines Rechners befindet sich eine Plakette:

IMG_0490Vielleicht erkennt jemand diese Plakette?

Ich habe die Rechner in der Nähe von Zürich aufgegabelt. Gemäss Aussage des Vorbesitzers waren sie beim Bund (VBS) im Einsatz.

Auf der Unterseite vieler Peripherieplatinen findet man folgendes:

Zeltner 80-2

Ist Zeltner der Entwickler der Dinger?

Wer kann Licht ins Dunkel bringen?

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