Das Lauerhaus läuft die letzten Monate scheinbar auf Autopilot… Nein, nicht wirklich, es hat sich vieles getan, Positives wie Negatives, ich hatte irgendwie nur keine Lust auf Schreibkram, zelebrierter Bürokratie sei dank.
Mal wieder war ich im Land der Plagiatsproduktion (nicht Deutschland!) käuferisch unterwegs und hab mir ein paar Dinge für die Bastelzimmerchen gekauft.
Schon seit längerem hätte ich gerne eine Heissluftlötstation – damit lassen sich auch Silikon äh Siliziumkäfer in der Gösse eines halben Muggenseggels (halbiertes Tesitkelaufbewahrungsbehältnis einer Eintagsfliege) löten.
Das Wunschgerät von Weller schlägt leider mit 3.5Kilofranken zu Buche – da sagt der gesunde Menschenverstand im Kästchen ‘Nijet’ dazu.
Bei einer meiner unzähligen Ausflüge nach Shenzen Schengzeh Shenzhen Schönzehn China entdeckte ich, dass unter der Magischen Zahl 952 diverseste “Scheiss lönten luft heiss gut Freund hoch QUAlitaet” anbietet.
Der Moppel sollte die Luftquetsche nicht im Mundstück haben, Temperatur und Luftstrom sollten einstellbar sein. Optional soll ein Handbräter dabei sein.
Es wurde ein Kada 952D+, ein Gerät, welches vor allem mit einer grausigen Farbauswahl, grauenhafter Olfaktorik (Geschmacksrichtung “Chinese Death NO 13”) und einem Handbuch in mehreren Sprachen, wovon aufgrund von Grammatik nach Google im Kleinkindalter keine wirklich verständlich war glänzte.
Bereits nach 7-12 Tage warf mir der IPS-Paketsklave das Ding vor die Füsse – das Teil war mit “Express”-Versand tatsächlich günstiger als regulärem Versand.
So, nun stand das Ding also da…
Und rappelte fröhlich vor sich hin. Nicht gut…
Das Teil glänzt mit äusserst cleverdämlicher Verarbeitung… Der Trafo, welcher auch wenn beide Kanäle ausgeschaltet sind lustig rumtransformiert, ist knallhart ans Blech gespaxt. Distanzhülse? Wozu, hält auch so.
Kurzerhand ein neues Kabel eingezogen und das Eisenschwein vernünftig festgezurrt…
Dabei hab ich natürlich den Sicherungshalter (welcher Grosszügig eine 25A-Sicherung beherbergte) beschädigt – gleich ersetzt durch eine mit einem Amperchen.
Preisfrage: Was meint ihr, findet man im Biberratten- oder Trompetentiermarkt M4x120-Schrauben? Neee, die seien nicht “Haushaltsüblich”. Woher will der Quotenmenschmitmigrationshintergrund wissen, was für Schrauben in meinem Haushalt üblich sind?!? Musste wohl oder übel auf ‘ne Gewindestange und Stopmuttern ausweichen.
Die Schrauben sind übrigens absichtlich so lang. Da kommt irgendwann ‘n Klemmblock oben drauf, nur bestelle ich ungern einen einzelnen Artikel für 2.50 beim Distri. Wieder dieser verdammte gesunde Menschenverstand im Kistchen. Soll endlich die Schnauze halten!
Der Vergleich: Oben das Handstück von meiner geliebten Weller-Lötstation (von 1989, das ist immer noch der 1. Kolben, das 1. Heizelement und die 1. Spitze, obwohl ich das Ding durchschnittlich 2 Stunden pro Woche im Gebrauch habe!), unten der Koben vom neuen Moppel. Das gelbe silikonfreie Naturkautschukimitat ist nötig, damit man sich nicht die Pfoten röstet.
Das Air-Poti ist nicht Linear: 1-4: Nichts, 5-8: Vollgas, 4-5: dazwischen. Im Forum des verrückten Australiers gibts dazu ein paar Worte – da steckt scheinbar das falsche Poti drin. Kommt Zeit, kommt Lust (oder bleibt so).
Fazit nach dem 1. Test: Läuft. Der Kolben ist Mist. Die Spitze wackelt. Die Maschine zur Erzeugung der gedrückten Luft tönt nach Russlandfeldzug. Die angezeigten Temperaturen passen einigermassen.
Fazit nach ca. 30h Benutzung – also wirklich Benutzung, nicht einfach “eingeschaltet lassen”: Läuft immer noch. Das Geräusch ist mittlerweile nicht mehr so schlimm. Die Überwurfmutter des Kolben muss man mit ca. 9999kN anziehen, dann wackelt die Spitze nimmer. Die Spitze ist erstaunlich gut, noch kein Lochfass.
Nur der Kolbenhalter ist totaler Mist. Der Kolben passt nicht ‘rein, das Loch ist zu klein und der kleine Ausdrehkopf ist scheinbar auf der Flucht.
So, ich geh jetzt einen löten. Prost!