Das Internet besteht zu 90% aus Pornos, zu 9% aus irrelevantem, unnützen Mist, und zu 1% an sinnvollen, nützlichen Informationen. Dachte ich zumindest.
Gestern Abend wollte ich einem Cortex-M3 Kleinstrechenknecht eine neue Firmware anziehen. Leider war der Chinese beim Erstellen des Grundrisses wohl “etwas” angeheitert – die JTAG-Pins sind völlig chaotisch auf dem Brett verteilt. Dabei ist aber jeder Anschluss mit einem Eisenstift bestückt!
Als erstes ist mir der Altera USB Blaster JTAG Pot in die Hände gefallen, also flugs Tante Gockel nach dem Belegungsplan gefragt, entsprechend dem ersten Suchresultat in der Bildersuche ein Kabel gehäkelt und angeschlossen.
Kurz darauf begann etwas recht intensiv nach Lagerfeuer mit Altreifen und Surströmming zu riechen… In Rekordzeit und unter lautem Fluchen den Schiesshauer aus dem universellen seriellen Anschluss gerissen und mir daran beinahe die Hand verkokelt.
Scheisshaus!! Nachdem der Blutdruck wieder innerhalb normalen Parametern war durfte ich natürlich die Unglücksstelle begehen – um zu retten, was noch zu retten war. Das Brett war zum Glück heil, der Programmieradapter meinte nur noch
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Totalschaden. Warum? Die Belegung wurde falsch, bzw. irreführend dargestellt – was dazu geführt hat, dass der Ausgangspufferbaustein +18V (Vsupply) genuckelt und dabei eine Umschulung zur Drahtbrücke besucht hat. Scheinbar hat der Winzigcontroller dabei auch was abgekriegt.
Die richtige Belegung findet man im Anleitungsbuch zum USB Blaster auf Seite 20 (Kapitel 2-4). Die Anschlüsse 6-8 sind im JTAG-Modus nicht belegt und sollten nicht mit Versorgungsspannungen bedacht werden.
Die Belegung passt übrigens auch auf die Klone, welche man auf eKauf findet. Jedenfalls die für 4.99$ inkl. Porto aus Malaysia…
Ach ja, schlussendlich habe ich erfolgreich einen generisches LPT-JTAG-Pod verwendet. Jetzt spielt mein digitaler Kabel-Empfänger beim Booten den imperialen Marsch auf seiner Piezo-Tröte…